Die Tränen von Benjamin und Maoussi
 |
 |
 |
Der 10-jährige Benjamin, seine 15-jährige Schwester Maoussi und deren 13- und 16-jährigen Cousins wurden zwei Jahre lang als Kindersklaven auf einer Baustelle in Abidjan gefangen gehalten und zur Arbeit gezwungen. Nach einem anonymen Hinweis werden sie von der Polizei befreit und in ein Zentrum für Straßenkinder gebracht. Die Kinder, noch immer völlig verstört, berichten über ihre traumatischen Erfahrungen, über die Qualen, die sie erdulden mussten, über ihre vergeblichen Fluchtversuche.
Alle vier Kinder kommen aus einem Dorf in Togo. Ihre Väter hatten sie gutgläubig einem Schlepper mitgegeben, weil er versprach, den Kindern bezahlte Arbeit und Ausbildung zu verschaffen. Stattdessen brachte er sie über Ghana in die Elfenbeinküste und verkaufte sie in der Hauptstadt Abidjan an einen Bauunternehmer - für 50 Euro je Kind. Gemeinsam mit den Sozialarbeitern im Zentrum suchen die Kinder den Ort ihrer Leidenszeit auf, begegnen dort unerwartet dem Mann, der sie misshandelt und zur Arbeit gezwungen hat, der eigentlich nach seiner Verhaftung im Gefängnis sitzen müsste.
Im Zentrum, das von der Kinderrechtsorganisation BICE geleitet wird, fühlen sich die Kinder wohl, können zum ersten Mal wieder spielen, was ihnen unter Strafe zwei Jahre lang verboten war.
Schließlich bringen die Sozialarbeiter sie wieder nach Togo zurück. In ihrem Dorf berichten die vier Kinder über ihr Schicksal und die Vertreterin von BICE ermahnt die Mütter und Väter, ihre Kinder nicht Fremden mitzugeben: "...denn unsere Tradition, Kinder innerhalb der Verwandtschaft mitzugeben, wird immer häufiger von professionellen Schleppern missbraucht. Sie versprechen Ausbildung und Geld, aber was dann wirklich geschieht, ist brutale Ausbeutung - und viele Kinder sterben daran".
Die Reportage begleitet die Kinder, zeichnet ihren Leidensweg nach, versucht begreiflich zu machen, was Eltern dazu treibt, ihren Nachwuchs an Schlepper auszuliefern. - 20 Millionen Kinder zwischen sechs und fünfzehn Jahren werden allein in Westafrika wie Sklaven eingesetzt, schätzt UNICEF...
Film von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde, 30 Minuten
Produktion: WDR/ARD, Terra Media Corp.
siehe auch: Filme für die Bildungsarbeit
