Alltag im Chaos

Irakische Familien und ihre Hoffnungen

(45 Minuten)

Caritas Irak versorgt unterernährte Kinder
Familie Saddon kämpft ums tägliche Überleben
In einer shiitischen Moschee in Neubagdad
US-Militär bei Straßenpatrouille im Viertel

Wie leben die Menschen im Irak heute? Haben sich ihre Hoffnungen auf ein Leben ohne Angst und entwürdigende Repressalien erfüllt? Stefanie Landgraf und Johannes Gulde begleiten zwei Familien, dokumentieren ihren Alltag, ihre Ängste, Nöte, Hoffnungen und Wünsche.

Vor sechs Monaten begegneten wir der Irakerin Selma Firazi das erste Mal. Die Mutter von sechs Kindern suchte damals Hilfe bei der Caritas, weil ihr fünfjähriger Sohn schwere Durchfälle hatte und in Lebensgefahr schwebte. Warum sie nicht früher gekommen sei, fragten die Mitarbeiter im Gesundheitszentrum damals. "...weil ich allein Angst auf der Straße habe...", war ihre Antwort. Was wird sie heute erzählen - ein halbes Jahr später?

Die Amerikaner bekommen weder die Müllabfuhr noch Korruption noch den alltäglichen Terror auf den Straßen in den Griff - so klagen die Bewohner Bagdads. "Wir haben keine Stadtverwaltung, keine Regierung und keine Sicherheit. Auf den Straßen laufen Banditen und Mörder herum, Kriminelle treiben überall ihr Unwesen - und keiner tut was."

Die großen Hilfsorganisationen haben den Irak verlassen, weil sie um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter fürchten. Geblieben ist die Caritas, trotz verheerender Arbeitsbedingungen. Für viele Familien ist sie heute die letzte Hoffnung in großer Not. Der Film begleitet zwei Familien, dokumentiert ihren Alltag, ihre Nöte und Hoffnungen. Ihre Geschichte steht für die vieler Familien im Irak.

In Bagdad treffen wir auf überforderte GIs, Militärs, ungeübt in ziviler Verwaltung. Woher Wasser, Strom und Gas nehmen? Wohin mit dem Müll? Engagierte Christen und Muslime versuchen gemeinsam, Ordnung ins Chaos zu bringen - und kommen dadurch einander näher. Wir begegnen vielen Menschen, die sich einen "freien und sicheren Irak" wünschen - und daran mitarbeiten wollen.

Film von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde
Produktion: WDR/ARD, Deutsche Welle, Terra Media Corp

 Verleih: Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Medienzentralen