Verfolgt und vertrieben
Christen im Irak
(30 Minuten)
Seit fast 2000 Jahren leben Christen im Irak, doch jetzt scheinen ihre Tage gezählt zu sein. Seit Jahren wird im Land zwischen Euphrat und Tigris gekämpft und mit zunehmender Kriegsdauer schlägt den Christen immer größerer Hass entgegen: Priester werden getötet, Frauen werden entführt, vergewaltigt und ermordet, Kirchen in die Luft gesprengt, Bomben in christlichen Schulen gezündet.
Islamistische Gruppen verlangen von christlichen Familien eine "Sondersteuer für Ungläubige". Wer nicht zahlen kann, soll öffentlich zum Islam übertreten oder bekommt im Namen Allahs die Aufforderung, binnen 24 Stunden sein Haus zu verlassen.
Vor fünf Jahren stellten die 1,5 Millionen assyrischen Christen noch acht Prozent der irakischen Bevölkerung. Inzwischen hat die Hälfte der Christen das Zweistromland verlassen und leben als Flüchtlinge in Jordanien und Syrien und auch in in Deutschland. Schätzungsweise über 400 000 Christen sind zu Binnenflüchtlingen geworden, die im Nordirak Schutz vor Verfolgung suchen. Menschenrechtsorganisationen wie die "Gesellschaft für bedrohte Völker" sprechen von der größten Christenverfolgung der Gegenwart.
Film von Johannes Gulde und Stefanie Landgraf
Produktion: Terra Media Corp. / BR
Verleih: Terra Media Corp.