Maryam lebt in Baghdad

Maryam im Unterricht
Eine US Militär-Patrouille hält
vor dem Haus von Maryam

Die zwölfjährige Maryam lebt mit ihren Eltern und drei Geschwistern in Al Jadida, einem christlich-muslimischen Stadtteil Baghdads. Während des Kriegs im März 2003, als die Bombardements immer stärker wurden, hatten ihre Eltern sie zu Verwandten aufs Land geschickt. Erst nach dem Krieg ist Maryam wieder nach Hause zurückgekehrt.

Ihr Leben hat sich seitdem grundlegend verändert: Wegen der täglichen Entführungen, Überfälle und Bombenanschläge darf Maryam nicht mehr allein auf die Straße gehen. Zur Schule bringt sie die Mutter, mit der sie nachmittags die notwendigsten Besorgungen macht; ein Straßenbummel wie früher ist aber unmöglich geworden. Die wirtschaftliche Situation der ist Familie schlecht, besonders seit der Vater krank geworden ist. Sie hungern nicht, aber wie die meisten Familien in Baghdad sind sie auf staatliche und kirchliche Lebensmittelrationen angewiesen.

Maryam und ihre Familie sind Chaldäer (Christen). Unter Diktator Saddam hatten Christen kaum Repressalien zu befürchten. Jetzt, nach dem Krieg, erzählt Maryam, wurde sie mehrmals in der Schule von muslimischen Mitschülern bedroht.

Maryam ist glücklich, wenn sie zur Probe des Weihnachtsspiels geht, das von ihrer Kirche organisiert wurde. Beim Theaterspiel schafft es Maryam, den bedrohlichen Alltag für ein paar Stunden zu vergessen.

Film von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde, 30 Minuten
Produktion: 3sat, Terra Media Corp.
in der 3sat-Reihe Fremde Kinder

 siehe auch: 
Filme für die Bildungsarbeit: Alltag in Kriegs- und Krisengebieten

 

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