Fatih - Kennt ihr meinen Namen?

Die 13-jährige Fatih stammt aus einem Dorf im Norden Benins. Bereits mit neun Jahren wurde sie von ihrem ältesten Bruder einem Schlepper mitgegeben, der anbot, das Mädchen in eine Familie zu vermitteln, wo sie gegen leichte Arbeit Geld verdienen könnte. Die Realität jedoch sah anders aus: Fatih musste von früh morgens bis in den späten Abend im Haushalt der Familie arbeiten: waschen, saubermachen, auf die Kinder aufpassen und zusätzlich noch auf dem Markt Ware verkaufen. Oft bekam sie tagelang nichts zu essen, wurde darüber hinaus immer wieder misshandelt und geschlagen. Mehrmals versuchte Fatih zu fliehen, wurde aber jedes Mal wieder eingefangen und von ihrem Bruder erneut an eine weitere Familie verkauft.

Fatihs letzter Fluchtversuch glückte, weil aufmerksame Passanten sie zur Polizei brachten. Die wiederum lieferte das Mädchen in ein Kinderheim am Stadtrand von Cotonou, der Hauptstadt Benins, ein. In diesem Heim sind die Filmemacher Fatih zum ersten Mal begegnet. Misstrauisch und verängstigt hat sie ihnen ihre Geschichte erzählt und von ihrer Angst, von den Mitarbeitern des Heims an ihre letzte Chefin wieder ausgeliefert zu werden. Hoffnung schöpfte Fatih erst, als sie - begleitet von den Filmemachern - mit Mitarbeitern des Heims in den Norden fuhr, um ihre Mutter zu suchen, zu der Fatih gerne zurückkehren wollte. Die Mutter war jedoch nicht aufzufinden, zu Hause begegnete sie lediglich ihrem älteren Bruder, der sie verkauft und jahrelang an ihr verdient hat ...

Film von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde, 30 Minuten
Produktion: 3sat, Terra Media Corp.
in der 3sat-Reihe Fremde Kinder

 siehe auch: Filme für die Bildungsarbeit: Kinderarbeiter - Kindersklaven - Kinderrechte