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Giselle ist fünfzehn als sie von der Polizei in das Gefängnis von Abidjan an der Elfenbeinküste gebracht wird. Man wirft ihr vor, ihre Arbeitgeberin bestohlen zu haben. Und obwohl das Kind sich keiner Schuld bewusst ist, packt sie fürchterliche Angst: "Hier komme ich nie mehr raus".

Der Knastalltag ist hart: da ist die "Patin", für die sie niedrigste Arbeiten verrichten muss und die ihr das letzte Stück Brot wegnimmt, die Einsamkeit und die Furcht davor, noch lange Zeit in Haft verbringen zu müssen. Denn wer sollte für sie kämpfen, ihr Recht einklagen?

In vielen Ländern sitzen Kinder und Jugendliche wegen Minimaldelikten, oft sogar völlig unschuldig, wochen- oder monatelang, manchmal auch für Jahre, im Gefängnis, ohne dass sich jemand ihrer annimmt. "Kinderrechte Afrika e.V. " ist weltweit die einzige Organisation, die sich um Kinder in Gefängnissen kümmert.

Schwerpunkt ihrer Arbeit ist, ein Rechtshilfesystem aufzubauen, durch das die Minderjährigen kostenlos beraten und vor Gericht begleitet werden. Dies gelingt nur in enger Kooperation mit den jeweiligen Regierungen und Justizbehörden. Die Elfenbeinküste ist, wie einige andere Länder in Westafrika auch, diese Zusammenarbeit eingegangen, um damit seine Bemühungen um Rechtsstaatlichkeit und Durchsetzung von Menschenrechten ernsthaft zu untermauern.