Gottes verfolgte Kinder
Christenverfolgung im Irak
Seit fast 2000 Jahren leben Christen im Irak, doch jetzt scheinen ihre Tage gezählt zu sein. Seit über fünf Jahren wird im Land zwischen Euphrat und Tigris gekämpft und mit zunehmender Kriegsdauer schlägt den Christen immer größerer Hass entgegen: Priester werden getötet, Frauen werden entführt, vergewaltigt und ermordet, Kirchen in die Luft gesprengt, Bomben in christlichen Schulen gezündet. In Mossul, der Hauptstadt des autonomen kurdischen Gebietes, wurde nach einer Kreuzweg-Andacht der Erzbischof Paul Rahho entführt und wenige Wochen später seine Leiche auf einer Müllkippe gefunden.
Islamistische Gruppen verlangen von christlichen Familien eine "Sondersteuer für Ungläubige". Wer nicht zahlen kann, soll öffentlich zum Islam übertreten oder bekommt im Namen Allahs die Aufforderung, binnen 24 Stunden sein Haus zu verlassen.
Vor fünf Jahren stellten die 1,5 Millionen assyrischen Christen noch acht Prozent der irakischen Bevölkerung. Inzwischen hat die Hälfte der Christen das Zweistromland verlassen und lebt als Flüchtlinge in Jordanien und Syrien, aber auch in Deutschland. Schätzungsweise über 400.000 Christen sind zu Binnenflüchtlingen geworden. Menschenrechtsgruppen wie die "Gesellschaft für bedrohte Völker" sprechen von der größten Christenverfolgung der Gegenwart.
Der Film zeigt den Alltag der Christen, die immer wieder ins Fadenkreuz islamistischer Extremisten geraten.
Film von Johannes Gulde und Stefanie Landgraf, 45 Minuten
Produktion: BR/ARD, Terra Media Corp.
siehe auch: Filme für die Bildungsarbeit: Ethik und religiöser Fundamentalismus